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Beobachter

Gemeinsames Beobachten des Sternenhimmels

Am 2. Tag des Kurses haben wir uns zunächst überlegt, was für Objekte es am Sternenhimmel eigentlich gibt und welche bereits mit dem bloßen Auge sichtbar sind. Außerdem wurden unsere neu erstandenen Einsteigerteleskope vorgestellt – die von den Kursteilnehmern auch ausgeliehen werden können!

Wir kamen zu dem Schluss, dass dort oben über uns in den Tiefen des Weltalls ein wahres Astro-Sammelsurium schwebt. Die folgende Tabelle soll nun eine Übersicht über die wichtigsten astronomischen Objekte und ihre Eigenschaften für den Astronomie-Einsteiger geben.

Objekt Beschreibung Sichtbarkeit
Sterne Lichtpunkte (flackern), andere Sonnen unserer Milchstraße, von wenigen Lichtjahren bis zu einigen Tausend Lichtjahren entfernt freiäugig und mit allen Instrumenten
Planeten Flächig und Lichtpunkte (flackern nicht), innerhalb unseres Sonnensystems ( bis zu einigen Lichtstunden Entfernung) i.a. freiäugig, Uranus, Neptun mit allen Instrumenten
Sternschnuppen (Meteore) Kurz (bis i.a. 2 Sekunden) aufflammende Lichtspuren, auch farbig und z.T. sehr hell, kleine Partikel aus Eisen oder Gestein aus unserem Sonnensystem freiäugig und mit allen Instrumenten
Offene Sternhaufen Ansammlungen von 20-2000 Sternen innerhalb der Milchstraße, einige hundert bis einge tausend Lichtjahre entfernt teils freiäugig (Plejaden), schemenhaft (Praesepe, h&chi), i.a. mit allen Instrumenten
Kugelsternhaufen Spährische Ansammlungen von bis zu 1 Mio Sternen, im Halo (Außenbereich) unserer Milchstraße, i.a. mehrere zehntausend Lichtjahre entfernt teils freiäugig schemenhaft (M13 im Herkules), i.a. mit allen Instrumenten
Galaktische Nebel Emissionsnebel (z.B. rot), Reflextionsnebel (bläulich-weiß), Dunkelnebel (braun/schwarz) freiäugig nicht sichbar, in Instrumenten visuell grau, fotografisch farbig
Galaxien Sterneninseln mit z.T. mehreren hundert Milliarden Sternen und Gaswolken, mehrere Millionen Lichtjahre entfernt freiäugig schemenhaft sichbar (M31), in Instrumenten visuell grau, fotografisch farbig
Quasare Punktförmige, hell leuchtende, extrem weit entfernte Galaxienkerne (mehrere Milliarden Lichtjahre) freiäugig nicht sichbar, aber bereits mit Amateur-Instrumentenen fotografisch erfassbar

Und künstliche Lichterscheinungen am Nachthimmel:

Satelliten I.a. langsam daherziehende, nicht blinkende Lichtpunkte, erreichen ein Helligkeitsmaximum und werden nach einiger Zeit (Minuten) unsichtbar freiäugig und mit allen Instrumenten
Iridium-Flares Auftretende Lichtspuren, auch langgezogen, wenige Sekunden; verursacht durch Lichtrefexionen an Iridium-Satellitenbauteilen (Solar-Panels) freiäugig und mit allen Instrumenten
Flugzeuge I.a. langsam daherziehende, blinkende Lichtpunkte freiäugig

Ein erster Kontakt mit unseren Teleskopen

Unser Teleskop-Baby

Das kleinste VHS-Teleskop: Ein Celestron 70/700 – Refraktor

Anschließend beschäftigten wir uns mit dem grundlegenden Aufbau von Teleskopen: Dem Stativ, der Montierung, dem Tubus mit Objektiv und Okular und dem Sucher.

Suchereinstellung
Insbesondere wurde auf die Einstellung des Sucherfernrohrs eingegangen. Dieses dient dazu, ein Objekt, welches man mit dem Sucher relativ einfach ‚einfangen‘ kann, gleichzeitig auch in der i.a. stark vergrößernden Hauptoptik zu erkennen. Hierzu visiert man noch im Hellen mit dem kleinen Sucher einen mindestens 1 km entfernten Punkt an (z.B. eine Baum- oder Kirchturmspitze) und zentriert diesen Punkt. Anschließend schaut man durch die Hauptoptik und versucht, diesen Punkt ebenfalls in die Mitte des Gesichtsfeldes zu bekommen (zentrieren). Wenn der Punkt außerhalb des Gesichtsfeldes liegt, wird es ein wenig fummelig, in irgendwie in der Hauptoptik ‚einzufangen‘. Ist nun das Objekt in der Hauptoptik endlich zentriert, schaut man wieder durch den Sucher.
Nun verstellt man die Einstellschrauben an der Sucherhalterung so lange, bis das Objekt auch im Sucher zentriert ist. Wenn das geschafft ist, wird sicherheitshalber noch einmal durch die Hauptoptik geschaut, um zu kontrollieren, ob sich bei der ganzen Einstellerei am Sucher nicht das Teleskop verstellt hat. Dann ggf. nachkorrigieren… Gar nicht so einfach. Ein notwendiges Geduldsspiel, das jedoch die Wartezeit auf den Sternenhimmel wesentlich verkürzt!

Unsere Teleskope

Danach wurden unterschiedliche Teleskope der Einsteigerklasse vorgestellt. Die Refraktoren können dabei von den Kursteilnehmern ausgeliehen werden! Bei unseren Teleskopen handelt es sich dabei um:

– einen Refraktor (Linsenteleskop) mit 70 mm Öffnung und 700 mm Brennweite
– einen Reflektor (Newton-Spiegelteleskop) mit 114 mm Öffnung und 900 mm Brennweite
– einen Refraktor mit 80 mm Öffnung und 900 mm Brennweite, ausgestattet mit einem Leuchtpunktsucher statt einem Sucherfernrohr

Das erste Teleskop, zugleich das kleinste und leichteste, war mit einer azimutalen, gabelartigen Montierung ausgestattet, in der das Teleskop eingehängt ist. Dies ermöglicht eine schnelle Aufstellung ohne besondere Ausrichtungsmaßnahmen. Ein Teleskop zum sofortigen loslegen! Nachteil: Durch die Leichtbauweise sehr wackelig.

Die anderen beiden Teleskope waren mit einer sogenannten parallaktischen Montierung ausgestattet, die äußerlich einen komplizierten Eindruck erweckt; außerdem sind die Geräte schwerer und nicht so einfach einzustellen. Wie das nun vonstatten geht und welche Vorteile diese Montierungen mit sich bringen, erfahrt Ihr am nächsten Kurstag!