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Sternenhimmel im September

Sternenhimmel im September – Albireo V.0.9.5

Der Sommer neigt sich dem Ende zu; die Tage werden nun merklich kürzer und die sommertypischen treuen Begleiter, die leuchtenden Nachtwolken, werden nun wieder für mindestens acht Monate verschwinden. Doch das stört den Hobbyastronomen nicht; denn nun gibt es wieder längere und vor allem dunklere Nächte mit vielen astronomischen Leckerbissen.

Auch im September zeigt sich das Sommerdreieck der Sterne Deneb, Wega und Altair in voller Pracht; es befindet sich zur Monatsmitte zur Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr immer noch steil über unseren Köpfen. Es ist lediglich etwas weiter westwärts gewandert. Ebenso ist die Sommermilchstraße noch gut auszumachen und durchläuft den Himmel um 22:00 Uhr von Nordost nach Südwest. Das Zentrum der Milchstraße – im Schützen gelegen – ist nun weiter nach Westen gewandert und nur in der ersten Nachthälfte sichtbar.

Das Sternbild des Schwans dagegen befindet sich immer noch in bester Beobachtungsposition steil über uns. Es liegt direkt in der Sommermilchstraße; dort, wo diese sich in zwei Arme aufteilt.

Nordamerikanebel

Nordamerikanebel NGC 7000 (links); Entfernung etwa 2500 Lichtjahre im Sternbild Schwan

Der Schwan wird von vielen galaktischen Nebeln bevölkert; etwa den berühmten großflächigen Nordamerikanebel (NGC 7000), dessen Konturen, die an den nordamerikanischen Kontinent erinnern, sich bei fotografischen Aufnahmen offenbaren. Teleskope und Objetive mit mittleren Brennweiten von 300 – 500 mm sind geeignete Instrumente, um das Hα-Areal bildfüllend abzulichten; bei höheren Brennweiten werden die hohen Vergrößerungen zu einem Problem, da nur Teile des Nebels abgelichtet werden können.

Im Osten erheben sich bereits die Sternbilder des herannahenden Herbstes; es sind Pegasus, Kepheus, Andromeda, Kassiopeia und Perseus. Sie sind allesamt der griechischen Mythologie entlehnt.

Zwischen Kassiopeia und Perseus in der Milchstraße gelegen befindet sich ein anderes berühmtes Objekt, welches im Gegensatz zum Nordamerikanebel bereits freiäugig gesehen werden kann: Es ist der etwa 7500 Lichtjahre entfernte Doppelsternhaufen h und χ (Chi) Persei (NGC 869 und NGC 884).

h und chi Per

Doppelsternhaufen h und chi Per, zwischen den Sternbildern Kassiopeia und Perseus; Entfernung etwa 7500 Lichtjahre

Auch dieses Doppelobjekt kann aufgrund seiner großen Ausdehnung am besten bei mittleren Brennweiten von 300 – 500 mm komplett abgelichtet werden und bietet auch visuell einen grandiosen Anblick. H und χ sind bereits seit der Antike als Sternhaufen bekannt.

 

Meteore

Im September sind drei Sternschnuppenströme aktiv: Die Pisciden mit Ausstrahlungspunkt in den Fischen, die Tauriden im Stier und in der zweiten Nachthälfte die Delta-Aurigiden im Fuhrmann. Sind sind alle recht schwach ausgeprägt, man kann mit etwa 5-7 Meteoren pro Stunde rechnen. Kein Vergleich zu den Perseidenschwärmen des Vormonats!

Planeten

Riesenplanet Jupiter ist nun endgültig von der nächtlichen Himmelsbühne abgetreten und nähert sich seiner Konjunktionsstellung zur Sonne. Auch Ringplanet Saturn, unser sommerlicher Begleiter, ist nur noch in den ersten Abendstunden am Westhimmel anzutreffen. Nun sind die Gasplaneten Uranus in den Fischen und Neptun im Wassermann die nächtlichen Begleiter. Allerdings benötigt man für ihre Beobachtung ein kleines Fernglas, da sie auch in dieser Phase recht weit in den äußeren Bezirken unseres Sonnensystems ihre Bahnen ziehen.

Auch der innere Planet Venus kann nun ab ca. 05:00 Uhr als Morgenstern am Osthorizont kurz vor Sonnenaufgang ausgemacht werden.

Mars und Merkur hingegen gehen zwar noch 45 Minuten vor Sonnenaufgang im Osten auf, sind aber aufgrund der einsetzenden Dämmerung noch sehr schwierig aufzufinden.

Kometen

Im Tor der Ekliptik zwischen den Plejaden und Hyaden im Sternbild Stier steht am 15. September der Komet C/2017 O1 (ASSASN1). Er besitzt eine Helligkeit von etwa 11.6 und ist daher nur ein Fernrohrobjekt.

Zur Monatsmitte können Frühaufsteher im Osten den Kometen 25D/Neujmin-2 ins Visier nehmen. Er steht östlich der Verlängerung der Sterne Kastor und Pollux zwischen den Zwillingen und dem Krebs. Freilich nur für Fernrohrbeobachter, denn er bringt auch nur eine scheinbare Helligkeit von etwa 11.5 auf die Waage.

Sonne und Mond

Der Sonnenmeridian durchläuft am 15. September die Sternbilder Großer Bär, Löwe, Becher und Wasserschlange. Sonnenaufgang ist an diesem Tag bei uns in Norddeutschland um 06:50 Uhr, Sonnenuntergang um 19:35 Uhr.

Vollmond ist am Mittwoch, den 6. September im Sternbild Wassermann, Neumond am Mittwoch, den 20. September im Sternbild Jungfrau.