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Die Nächte des Februars sind immer noch die leuchtkräftigsten des gesamten Jahres. Besonders auffällig sind die Sternbilder Fuhrmann, Stier, Orion, Großer und Kleiner Hund und die Zwillinge. Sie umfassen die hellsten Sterne (Kapella, Aldebaran, Rigel, Sirius, Procyon und Pollux) und spannen damit das sogenannte Winter-Sechseck auf. Aber auch am Nordwesthorizont gibt es zwei hochinteressante Objekte, welche jetzt bequem mit einem Fernglas beobachtet werden können

DeepSky

Sirius, der hellste Stern am Nachthimmel, ist im Februar bereits in der ersten Nachthälfte sehr schön über dem Südhorizont zu beobachten. Er ist der Hauptstern des Großen Hundes und mit ca. 9 Lichtjahren Entfernung ein Nachbar unserer Sonne und auch Teil des sogenannten Wintersechsecks der hellsten Sterne überhaupt. So eindrucksvoll leuchtet nur der Nachthimmel im Winter! Auch die Wintermilchstraße führt durch diesen Bereich und lädt zu ausgedehnten Wanderungen mit dem Fernrohr oder dem Fernglas ein.

Fast zentral im Wintersechseck gelegen ist der Rosettennebel im Sternbild Einhorn. Er besitzt sogar einen eingebetteten Sternhaufen (NGC 2244). Die Sterne sind in diesem Nebel entstanden; aber auch jetzt noch sind weitere Sterngeburten darin zu erwarten. Die Entfernung zu diesem faszinierenden Objekt beträgt ca. 5200 Lichtjahre.

Rosettennebel im Sternbild Einhorn.


Für Fernglas-Beobachter gibt es nun am abendlichen Himmel etwas ganz Besonderes zu beobachten: Unsere Nachbargalaxie, der Andromedanebel M31, steht nun am Nordwesthorizont im gleichnamigen Sternbild Andromeda. Die horizontnahe Position kommt insbesondere Fernglas-Beobachtern zugute; ihre Lage ermöglicht jetzt ein längeres, ermüdungsfreies Betrachten dieses doch recht großen Objektes. In der gleichen Richtung ist für den Fernglas-Freak auch die zweite Galaxie, der Dreiecksnebel M33, aufzufinden. Um ihn zwischen den Sternbildern Andromeda und Dreieck mit dem Fernglas zu erkennen, ist ein dunkler Himmel mit wenig Lichtverschmutzung äußerst nützlich…

Zur Info: Das neue Astronomiekurs-Semester 2022 startet!

Am Mittwoch, den 9. Februar um 19:30 beginnt wieder das neue Kurssemester ‚Astronomie‘ an der VHS Berkenthin. In insgesamt 10 Wochenstunden werden wir uns ausgiebig mit dem Sternenhimmel beschäftigen – und wie man ihn beobachtet. Lassen es die Wetter- und Coronabedingungen zu, erleben wir gemeinsam den Sternenhimmel des Winters auch unter freiem Himmel auf unserem Astroplatz bei Sierksrade.
Der Kurs findet ansonsten in hybrider Form statt: Die Veranstaltung in der Stecknitzschule wird gleichzeitig via Skype gestreamt – für alle, die aufgrund von Corona oder wegen sonstigen Raumzeitproblemen nicht vor Ort sein können.

Planeten

Die großen Planeten unseres Sonnensystems machen sich langsam rar. Während Saturn bereits unbeobachtbar ist – er gerät am 4. Februar in Konjunktion zur Sonne, zieht sich auch Jupiter vom Abend- und Nachthimmel zurück.

Ebenso ergeht es dem sonnenfernsten Planeten Neptun. Er ist selbst am abendlichen Himmel kaum noch wahrzunehmen. Im Gegensatz dazu kann im Westen gegen Abend noch der türkisfarbene Uranus mit dem Fernglas im Sternbild Widder bestaunt werden.

Venus hingegen mutiert zur leuchtkräftigen Erscheinung am morgendlichen Osthimmel. Als Morgenstern ist sie unübersehbar und erreicht ihren höchsten Glanz am 12. Februar. Merkur kann in unseren nördlichen Breiten leider nicht beobachtet werden; er dreht zu weit südlich seine Runden.

Ein weiterer Gast am Morgenhimmel ist Planet Mars. Er steht kurz nach Venus über dem Südosthorizont und wird in den kommenden Wochen seine Sichtbarkeiten weiter ausbauen.

Kometen

Zu den etwas helleren Kometen zählt 19P/Borrelly, der mit dem Fernrohr oder fotografisch in den Abendstunden im Sternbild Widder, östlich von Uranus, erfasst werden kann. Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von ca. 12.3.

Im Kastor-Ast des Sternbilds Zwillinge ist in der Nähe zum offenen Sternhaufen M35 Komet C/2019 L3 (ATLAS) mit einer Helligkeit von ebenfalls ca. 12.3 beobachtbar. Auch hier ist ein Fernrohr oder fotografische Ausrüstung erforderlich.

In den frühen Morgenstunden überschreitet Komet C/2017 K2 (PANSTARRS) die östliche Horizontline. Er steht zwischen den Sternbildern Schlangenträger, östl. Schlange und Adler. Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von ca. 13.5 und ist daher auch nur mit größeren Teleskopen oder fotografisch zu bewundern.

Meteorenströme

Sternschnuppenjäger können sich im Sternbild Fuhrmann auf die Lauer legen. Hier waren die sog. Alpha-Aurigiden aktiv; in den letzten Jahren ist der Strom allerdings stark zurückgegangen.

Am 25. Februar scheinen weiterhin dem Sternbild Löwen einige Sternschnuppen zu entspringen. Sie gehören dem schwach ausgeprägten Strom der Delta-Leoniden an, der zwischen dem 15. Februar und 10. März aktiv ist.

Sonne & Mond

Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte im Februar um 07:40 Uhr MEZ, Sonnenuntergang gegen 17:20. Die Sonne steht zwischen den Sternbildern Steinbock und Wassermann auf dem für uns aufsteigenden Ast der Ekliptik. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Schwan, Pegasus, Wassermann, Steinbock und Südlicher Fisch.

Neumond ist am Dienstag, den 1. Februar im Sternbild Steinbock, Vollmond am Mittwoch, den 16. Februar im Sternbild Löwe.