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Aufgehender Mond knapp über dem Horizont

Aufgehender, zunehmender Mond knapp über dem Horizont

Am 4. Tag unseres Astronomie-Kurses stand die kommende Mondfinsternis am 28. September 2015 im Vordergrund. Nachdem wir uns mit dem Zustandekommen und den Eigenheiten einer Mondfinsternis zunächst theoretisch beschäftigt hatten, folgte dann der praktische Teil.

Insbesondere wurde anhand meiner digitalen Nikon-Bridgekamera und eines einfachen Fotostativs aufgezeigt, wie man denn nun den Mond am besten fotografieren kann.

Bei der nun folgenden Anleitung wird eine digitale Kompakt- oder Spiegelreflexkamera vorausgesetzt. Um nun den Mond möglichst detailliert abzulichten sind zunächst folgende Schritte erforderlich:

  1. Benutze immer ein Stativ, damit die Kamera ruhig steht
  2. Stelle das Stativ mit der Kamera so auf, dass man unverkrampft mit der Kamera arbeiten kann.
  3. Stelle die ISO-Zahl auf 400.
  4. Schalte die Kamera am Drehrädchen auf Modus ‚S‘ – das ist die Blendenautomatik. Damit lässt sich die Belichtungszeit frei einstellen.
  5. Stelle die höchste Bildauflösung und die beste Bildqualität ein.
  6. Schalte die Autofokusfunktion der Kamera aus; sie arbeitet i.a. nicht präzise genug.
  7. Schalte den Bildfeldbelichtungsmodus, sofern vorhanden, auf ‚mittenbetont‘ oder ‚Spot‘.
  8. Aktiviere nun auf ‚Selbstauslöser‘ auf 2-5 Sekunden
  9. Suche nun mit geringer Vergrößerung bzw. kleiner Brennweite den Mond, bringe ihn in die Bildmitte und fokussiere ihn manuell.
  10. Wenn der Mond zu hell und noch ohne Konturen erscheint, stelle die Belichtungszeit auf kleinere Werte ein (etwa 0.1 Sekunde)
  11. Wenn der Mond nun scharf in der Mitte des Displays steht, zoome ihn soweit heran, wie möglich, damit er möglichst viel vom Bild einnimmt. Das ist bei Objektivbrennweiten von ca. 300mm – 400mm der Fall (oder Zoom auf 24 bis 32-fach).
  12. Fokussiere erneut und halte den Mond in der Bildmitte! Nicht vom zunehmenden Wackeln irritieren lassen. Immer ruhig bleiben. Die Bildunruhe und das Wackeln ist normal bei höheren Vergrößerungen.
  13. Wenn alles gut aussieht, den Selbstauslöser aktivieren, der bereits weiter oben auf zwei bis fünf Sekunden voreingestellt wurde.
  14. Nach der Fotoaufnahme prüfen, ob der Mond noch in der Mitte steht, sonst die Kamera nachjustieren. Dabei bitte nicht den zuvor manuell optimierten Fokus verstellen.
  15. Wieder die Selbstauslösefunktion nutzen
  16. Schritte 13 – 15 wiederholen, um möglichst viele Bilder zu erhalten. Ggf. mit der Belichtungszeit variieren, um die beste Beleuchtung herauszufinden.

Das wars schon! Anhand dieser Liste sollte es eigentlich möglich sein, den Mond auch mit einfachen Bordmitteln eindrucksvoll abzulichten. Das Verfahren funktioniert im Prinzip bei jeder Mondphase; nicht nur bei Vollmond.

Für weitere Anregungen, Hinweise oder Verbesserungsvorschläge könnt Ihr die Kommentarfunktion nutzen.

Und nun viel Spass mit der Mondfinsternis am Montag! Ich erwarte viele tolle Aufnahmen, von denen ich einige hier auf stecknitz-astronomie.de gerne unter Eurem Namen veröffentlichen möchte.