Cookie-freie Webseite: Wir speichern keine Tracking-Daten auf Ihrem Computer!

Astro-Holografie
Astro-Holografie – präsentiert am Astronomietag 2019 in Berkenthin.
Installation: R. Wenz

Am 8. Kurstag konnten sich die Teilnehmer des VHS-Kurses auf ganz unterschiedliche Beträge freuen. Doch zu allererst resümmierten wir unseren Astronomietag vom letzten Samstag. Der Einsatz hatte sich gelohnt; denn wir konnten einige ganz neue Besucher auf dem Astronomietag begrüßen – und vielleicht für unseren Kurs gewinnen. Dazu trugen mit Sicherheit auch die astro-holografischen Installationen von Renata bei. Mit dem Wetter hatten wir wieder viel Glück; insbesondere die Sternenführung in den Abendstunden war wieder ein tolles Erlebnis. Auch die Presse war vor Ort und wurde mit reichlich Informationen über das Engagement der Stecknitz-Astronomen versorgt. Ein kleiner Wermutstropfen war jedoch die mäßige Besucherzahl; vermutlich war das Wetter für viele einfach zu gut, um den heimischen Garten zu verlassen.

Sternenhimmel mit der Albireo Astronomy Toolbox

Wir begannen mit einer Übersicht über unseren Sternenhimmel im April. Da es leider bewölkt und dazu noch zu hell war, wurde kurzerhand das Astronomie-Programm Albireo Astronomy Toolbox als virtuelle Sternenkarte benutzt. Die wichtigsten Sternbilder, auf die wir eingingen, waren Krebs, Löwe, Jungfrau und und der Bärenhüter. Der Krebs, ein Nachzügler der Wintersternbilder, kann wegen seiner Nähe zur Milchstraße noch mit gut sichtbaren offenen Sternhaufen aufwarten. Hierzu zählen die Präesepe (M44), die bereits freiäugig als verwaschener Fleck gesehen werden kann und etwas weiter südöstlich der offene Sternhaufen M67.

Offener Sternhaufen - Messier 67
Offener Sternhaufen im Sternbild Krebs südwestlich von Praesepe. Entfernung ca. 2700 Lichtjahre

Die anderen Sternbilder – insbesondere Löwe und Jungfrau – bieten vor allem eines: Galaxien im Überfluss. Diese treten in unseren besprochenen Sternbildern gleich haufenweise auf; z.B: die Tripletts aus M65, M66, NGC 3628 und M95, M96, M105 im Sternbiild Löwe oder der Virgo-Galaxienhaufen im Sternbild Jungfrau. Freiäugig sind sie am Nachthimmel leider nicht zu erkennen. Man benötigt eine dunkle mondlose Nacht, einen guten Feldstecher; besser noch ein Teleskop. Für Astrofotografen sind die Galaxien des Frühlings immer eine begehrte Jagdtrophäe.

Aber auch die hellen Sterne des Frühlings wurden mit dem Astronomie-Programm Albireo aufgezeigt: Regulus im Löwen, Spica in der Jungfrau und der rötlich schimmernde Arkturus im Bärenhüter.

Vortrag: Einstieg in die Astrofotografie mit einfachen Mitteln (Joachim Richter)

Im Anschluss an unsere virtuelle Sternenwanderung gab es einen Vortrag von Joachim, der über den Einstieg in die Astrofotografie mit einfachen Mitteln berichtete. Seine Message: Man benötigt für astrofotografische Aufnahmen kein teures Teleskop und Computerequipment: Eine Kamera mit manuellen Eingriffsmöglichkeiten und ein stabiles Fotostativ reichen völlig aus. Mit dieser Grundausstattung lassen sich bereits tolle Aufnahmen vom Mond und von der Milchstraße machen, wie er zeigte.

Setup mit Polarie
Startracker-Setup mit Polarie, Kamera mit 300mm-Objektiv und 2 Kugelkopfadapter

Möchte man mehr Belichtungszeit bzw. höhere Brennweiten erreichen, kann man zu einem sogenannten Star-Tracker greifen, der, wenn korrekt eingenordet, die Kamera nachführen lässt und so unschöne Striche auf der Aufnahme vermeidet. Auch bauliche Astromodifikationen der Kamera wurden in der Präsentation thematisiert.
Vielen Dank für den tollen Vortrag, Joachim!

Das Sternbild der Woche

Und zum Schluss gab es das Sternbild der Woche bzw. des Monats zu erraten: Dieses Mal war es – wie konnte es anders sein – die Jungfrau. Neben den Sternen aus ihrer Konstellation wurde auch die Position des Virgo-Galaxienhaufens aufgezeigt und ein besonders geheimnisvolles Objekt: Der Quasar 3C273 mit einer scheinbaren Helligkeit von 12.86, der für uns Amateur-Astrofotografen fotografisch erreichbar ist! Dieses faszinierende – mehr als 2 Milliarden Lichtjahre entfernte – Objekt besitzt einen sogenannten Materie-Jet, der z.B. bei Hubble-Aufnahmen sichtbar ist. Kriegen wir Stecknitz-Astronomen das auch hin?