Cookie-freie Webseite: Wir speichern keine Tracking-Daten auf Ihrem Computer!

Gemeinsames Beobachten unterm Sternenhimmel (Foto: Detlef Tietze)

Schon wieder – zum dritten Mal – ein sternenklarer Himmel! So ein Geschenk der Natur ließen wir nicht ungenutzt und begaben uns auch am 5. Kurstag auf den Astroplatz bei Sierksrade. Mit unseren Fernrohen und Fotoapparaten im Gepäck, stürzten wir uns erneut auf die schönsten Objekte des späten Winterhimmels.

An diesem Kurstag war es dreimal hintereinander (!) sternenklar. Das hat es lange nicht mehr gegeben; zumindest erinnert sich selbst von den langjährigen Kursteilnehmern niemand daran, wann wir ähnlich oft im Freien spechteln konnten! Und dieses Mal blieb sogar der Himmel die gesamte Kurszeit über klar. Kein Wölkchen trübte den Himmel. Allerdings stand der Mond fast schon in zunehmender Halbphase hoch am Südwesthimmel, so dass sich das Mondlicht deutlich bemerkbar machte.

Zuerst wollten wir noch einen in dieser Saison letzten Blick auf die Andromeda-Galaxie M31 und den Dreiecksnebel M33 am Westhorizont werfen – was uns nur zum Teil gelang: Während M31 im Fernglas schwach und im kleinen Teleskop besser zu sehen war, blieb der Dreiecksnebel wir vom Schwarzen Loch verschluckt. Selbst indirektes sehen im Fernrohr half nicht. Hier hat offenbar der schon fast halbe Mond seine Finger im Spiel gehabt, denn perspektivisch stand M33 sehr viel näher zum Mond als die Andromedagalaxie. Schade!

Natürlich haben wir auch den Mond selbst, bzw. seine Terminatorgrenze, betrachtet. Während das 20mm-Okular mit dem 900mm-Refraktor den Mond komplett abbilden konnte und das manuelle Nachführen an der parallaktischen Montierung sehr einfach war, gab es bei stärkerer Vergrößerung mit dem 4mm-Okular zwar größere Krater zu sehen; allerdings war das Sichtfeld sehr viel kleiner und der betrachtete Mondabschnitt wanderte sehr schnell durch die Optik. Es war sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt!

Zunehmender Mond – mit vielen plastisch wirkenden Kratern an der Terminatorgrenze

Aber auch andere Objekte konnten wir an diesem Abend wieder beobachten; hierzu gehörte der Orionnebel M42 im Schwert des Orion und der offene Sternhaufen M44, die Praesepe, im Krebs.

Im Sternbild Löwe, das normalerweise durch seine Galaxiengruppen bekannt ist, beobachteten wir den Doppelstern gamma Leo (Algieba): Ein sehr schönes, im Fernrohr relativ weit auseinanderliegendes Sternenpaar mit einer orangefarbenen Hauptkomponente und einen weißlichen Begleiter.

Beim intensiven Beobachten des Sternenhimmels haben wir Vollblut-Astros die Umgebung komplett ausgeblendet (sogar den penetranten Güllegeruch – viele Grüße von der Massentierhaltung) und auch die Zeit wieder völlig vergessen, so dass wir erst gegen 21:45 anstatt um 21:00 zusammenpackten und leicht gefrostet aber glücklich nach Hause fuhren.