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Der tiefe Blick in den Kosmos erreicht im noch dunklen Nachthimmel des Aprils seinen Höhepunkt. Sternbilder, die gespickt sind mit nahen und fernen Galaxien und Galaxiengruppen, sind nun hervorragend beobachtbar. Aber auch die ersten Kugelsternhaufen erscheinen auf der Himmelsbühne. Und auch ein heller Komet ist in diesem Monat zu sehen! Doch seht selbst…

Sternenhimmel im April 2024 gegen 23:00 MEZ. Screenshot v. Albireo V. 1.5.0

Deep Sky

Im April hat sich die Milchstraße zur Standardbeobachtungszeit um 23:00 MESZ an den Horizont im Westen, Norden und Nordosten zurückgezogen. Die einzigen Sternbilder, die noch vom Winter zeugen und nun weit auf der westlichen Himmelshälfte stehen, sind Krebs, Zwillinge und der Fuhrmann.
Der majestätische Löwe, das erste Frühlingssternbild, überspringt gerade den Meridian im Süden. Knapp östlich unterhalb befindet sich auch schon die Jungfrau im Aufstieg – und mit ihr der berühmt Virgo-Galaxienhaufen. Viele von diesen Galaxien finden sich im Messier-Katalog und sind bei dunkler Nacht bereits mit kleinen Fernrohren aufzuspüren.
Tief im Süden unterhalb der Jungfrau steht das Sternbild des Raben. Es ist durch seine Viereckige Form sehr einfach aufzufinden. In dieser Region halten sich zwei sehr interessante Galaxien auf. Zum einen die Sombrero-Galaxie M104 und zum anderen das sich durchdringende Galaxienpaar – die Antennengalaxien.
Weiter östlich leuchtet ein orangefarbener Stern. Es ist Arktur, Hauptstern im Sternbild Bärenhüter. An seiner Grenze zum Sternbild Jagdhunde kann der imposante Kugelsternhaufen M3 bereits mit kleinen Optiken aufgefunden werden.

Antennengalaxien NGC4038 und NGC 4039
Antennengalaxien NGC4038 und NGC 4039 im Sternbild Rabe

Planeten

Planet Merkur ist nun im Abendrot verschwunden und hat seine Sichtbarkeitsperiode vom Vormonat beendet. Übrig sind noch die Planeten Uranus und Jupiter. Sie stehen weit westlich im Sternbild Widder. Während Jupiter leicht mit dem bloßem Auge erkannt werden kann, ist für die Beobachtung von Uranus mindestens ein guter Feldstecher erforderlich.
Auch Saturn kann in den frühen Morgenstunden gegen 05:30 MEZ schon beobachtet werden – wenn es die Sichtbarkeitsbedingungen erlauben; denn er steht noch ziemlich horizontnah am Südosthorizont und wird schnell von der aufgehenden Sonne überstrahlt.

Meteorenströme

Am 23. April erreichen die Lyriden ihr Fallraten-Maximum. Diese Sternschnuppen haben ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Leier. Es ist mit ca. 20 sichtbaren Meteoren pro Stunde zu rechnen. Ihr Ursprung ist dabei in der Spur des Kometen C/1861 G1 Thatcher zu suchen.
Meteorenströme schwächerer Ausprägung sind die April-Virginiden mit ca. 5 Meteoren pro Stunde mit Ausstrahlungspunkt im Sternbild Jungfrau und die Sigma-Leoniden mit Ausstrahlungspunkt im Sternbild Löwe.

Kometen

Den Kometenreigen für April 2024 eröffnet Komet 12P/Pons-Brooks. Er war bereits im Vormonat teils freiäugig zu beobachten und steht zur Monatsmitte direkt neben dem Hauptstern Hamal im Sternbild Widder. Er ist unter guten Sichtbedingungen mit einer Magnitude von ca. 4.9 sogar freiäugig beobachtbar – bis er ab ca. 21:00 MESZ im Dunst des Nordwesthorizonts verblasst.
Ein weiterer Komet – allerdings mit einer Magnitude von ca. 10.0 nicht mehr freiäugig sichtbar – ist 13P/Olbers. Er steht jedoch in der gleichen Himmelsregion im Sternbild Stier zwischen dem Regengestirn (Hyaden) und Planet Jupiter.
Ein Komet der zweiten Nachthälfte ist C/2021 S3 (PANSTARRS). Er steht im Sternbild Füchschen südlich von α Vul und erreicht eine Helligkeit von 10.5. Mit etwas Glück könnte er sich an bestimmten Tagen zusammen mit dem Hantelnebel M27 ablichten lassen.
Im Ostteil des Sternbilds Jungfrau nahe Stern μ Vir steht zur Monatsmitte Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS). Er erreicht eine Helligkeit von ca. 11.5.

Sonne & Mond

Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte im April gegen 6:15 MEZ, Sonnenuntergang gegen 20:15. Die Sonne steht dabei im Sternbild Fische. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Kepheus, Kassiopeia, Andromeda, Fische und Cetus (Walfisch).
Neumond ist am Montag, den 8. April im Sternbild Fische. An diesem Tag findet eine totale Sonnenfinsternis statt, die im östlichen Pazifik, Mexiko, USA und Ostkanada beobachtet werden kann. Europa liegt leider nicht im Kern- oder Halbschattenbereich der Finsternis. Schade auch!
Vollmond ist schließlich am Mittwoch, den 24. April im Sternbild Jungfrau / Waage.