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Lange, dunkle Nächte sind nun im Spätherbst garantiert – wenn das Wetter mitspielt. Ab den frühen Abendstunden haben auch die Frühzubettgeher die Möglichkeit, den Sternenhimmel des Herbstes und seine Planeten zu erforschen. Zu ihnen gehören die wohl berühmtesten Objekte des Nachthimmels…

Deep Sky

Zu den bekanntesten Himmelsobjekten, die in der ersten Nachthälfte am Himmel stehen, gehört zweifelsohne der Andromenda-Nebel (Katalognummer M31). Er ist in Wirklichkeit kein gewöhnlicher galaktischer Nebel, sondern die uns nächst gelegene große Nachbar-Spiralgalaxie. Sie ist ca. 2.5 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt und kann in dunkler Nacht sogar mit bloßem Auge gesehen werden. Sie steht nahe des Stern ν And oberhalb der Hauptsternenkette des Sternbilds Andromeda, die durch die Sterne Sirrah (bzw. Alpheratz), Mirach und Alamak gebildet wird. Sie ist somit das am weitesten entfernte Objekt, welches mit bloßem Auge gesehen werden kann!

Unweit davon, zwischen den Sternbildern Andromeda und Dreieck steht die Triangulum-Galaxie (Katalognummer M33). Sie ist ebenfalls ca. 2.5 – 2.7 Millionen Lichtjahre entfernt und gehört zur dritten Galaxie unserer Lokalen Gruppe, in der auch unsere eigene Milchstraße (sie ist von der Morphologie eine sog. Balkengalaxie) Mitglied ist.

Dreiecksgalaxie M33 im Sternbild Dreieck.
Dreiecksgalaxie M33 im Sternbild Dreieck. Entfernung ca. 2.8 Mio. Lichtjahre. Sie gehört mit dem Andromedanebel M31 und der Milchstraße zur sog. ‚Lokalen Gruppe‘.

Weiter im Osten sind nun ab 22:00 MEZ die Plejaden zu sehen. Sie sind im Volksmund unter dem Begriff Siebengestirn bekannt. Es handelt sich dabei um einen uns relativ nahen Offenen Sternhaufen, deren Mitglieder vom Sonnensystem ca. 420 Lichtjahre entfernt sind. Die Plejaden gehören dem Sternbild Stier an und zählen zu den ersten Objekten des kommenden Wintersternenhimmels.

Planeten

In der ersten Nachthälfte ist im Südwesten – im Sternbild Steinbock – der Ringplanet Saturn gut zu sehen. Seinen berühmten Ring erkennt man allerdings erst in größenen Fernrohren. Er besitzt ihn allerdings nicht von Anfang seiner Planetenentstehung an; vielmehr ist er aus den zerbröselten Überresten eines Eismondes zusammengesetzt, der ihn einst in zu nahem Abstand umkreiste und von den enormen Gezeitenkräften des Mutterplaneten auseinandergerissen wurde.

Weiter östlich, unterhalb des westlichen Fischkopfes im Sternbild Fische stehen die Planeten Jupiter und Neptun. Letzterer ist aufgrund seiner Distanz nur mit Fernrohren zu erkennen, während Jupiter aufgrund seiner enormen scheinbaren Helligkeit sofort ins Auge fällt.

Mars steht im Sternbild Stier zwischen den Sternen Al Nath und ζ Tau in unmittelbarer optischer Nähe zum berühmten Krebsnebel M1. Er ist sehr hell und kann gut mit bloßem Auge gesehen werden. Laien verwechseln ihn oft mit Aldebaran, dem Hauptstern des Sternbilds Stier, da beide Himmelsobjekte eine rötliche Färbung aufweisen.

Uranus kann ebenfalls beobachtet werden; allerdings auch nur mit einem Fernrohr oder einem Fernglas. Er steht zur Zeit zwischen den Sternbildern Stier und Widder.

Meteorschauer

Führender Meteorenstrom des Novembers sind die Leoniden. Sie haben ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Löwe und weisen Fallraten von ca. 50 Meteoren pro Stunde auf. Allerdings sind sie erst in der zweiten Nachthälfte beobachtbar.

Schwächer ausgeprägt sind die Tauriden, die dem Sternbild Stier zu entspringen scheinen. Es können hier ca. 10 Meteore pro Stunde erwartet werden.

In der zweiten Nachhälfte können zusätzlich zu den Leoniden die sog. Monocerotiden beobachtet werden. Sie scheinen einer östlich dem Orion gelegenen Himmelsregion zu entspringen, die dem Sternbild Einhorn zugeordnet wird. Die Fallraten sind unterschiedlich und können bisweilen sehr hohe Werte annehmen.

Kometen

Wie meist üblich, sind die hier nun folgenden Kometen des Novembers 2022 nicht freiäugig sichtbar. Um sie zu erkennen, benötigt man eine astrofotografische Ausrüstung oder lichtempfindliche Fernrohre mit großer Öffnung.

Am Nordhimmel ist zwischen den Sternen Dubhe im Großen Bären und λ Dra im Drachen Komet C/2020 V2 (ZTF) zu beobachten. Er weist eine scheinbare Helligkeit von ca. 11.42 auf.

Im Sterbild Stier, optisch zwischen Planet Mars und den offenen Sternhaufen der Hyaden gelegen, kann Komet C/2021 Y1 (ATLAS) beobachtet werden. Seine scheinbare Helligkeit beträgt jedoch nur ca. 15.3.

Zwischen den Sternbildern Löwe und Krebs kann in der zweiten Nachthälfte ebenfalls ein Komet beobachtet werden. Es handelt sich um C/2020 S4 (PANSTARRS), der leider ebenso eine recht schwache Helligkeit von ca. 15.45 aufweist.

Sonne und Mond

Sonnenaufgang ist am 15. November gegen 07:45 MEZ, Sonnenuntergang gegen 16:20. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Kleiner Bär, Drache, Bärenhüter, Nördliche Krone, Schlange und Waage. Zur Monatsmitte steht die Sonne im Sternbild Waage.
Vollmond ist am Dienstag, den 8. November im Sternbild Widder, Neumond am Mittwoch, den 23. November im Sternbild Waage.