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Der Sternenhimmel im Dezember gehört zu den imposantesten Himmelsansichten des gesamten Jahres. Die Wintermilchstraße erhebt sich hoch über den Horizont und mit ihr eindrucksvolle Sternbilder mit vielen sehr hellen Sternen und faszinierenden DeepSky-Objekten. Die langen Winternächte geben den Hobbyastronomen ausreichend Zeit, um in dieses Spektakel einzutauchen! Und auch die Riesenplaneten Jupiter und Saturn warten mit einer besonderen Weihnachtsüberraschung auf…

Komplettes YouTube-Video zum Sternenhimmel 2020 auf:
https://youtu.be/B6gU5RkOtAk

Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse als PDF:
https://www.stecknitz-astronomie.de/Flyer.pdf

DeepSky

Zur Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr hat sich das Herbstviereck des Pegasus-Quadrats bereits weit auf die westliche Himmelshälfte verschoben. Doch die in galaktischer Nähe befindlichen Mitglieder unserer Lokalen Galaxiengruppe, die Andromeda-Galaxie und die Dreiecksgalaxie, sind noch sehr gut in der Sternbildern Andromeda bzw. Dreieck zu beobachten.
Dem Meridian nähern sich nun die Sternbilder Perseus, Fuhrmann und Stier. Sie alle liegen nahe bei oder in der Milchstraße und verbergen viele interessante Himmelsobjekte für Fernglas und Fernrohr. Das auffälligste unter ihnen ist zweifelsohne das Siebengestirn, die Plejaden. Sie sind Teil des Sternbilds Stier. Etwas weiter südlich befinden sich die Hyaden mit dem rötlich funkelnden Riesenstern Aldebaran im Vordergrund. Zwischen Hyaden und Plejaden verläuft das Goldene Tor der Ekliptik.
Östlich neben Perseus gelegen ist das Sternbild Fuhrmann zu beobachten. Sein auffälligster Stern ist Kapella. Sie ist in Wirklichkeit ein Mehrfachsternsystem in ca. 43 Lichtjahren Entfernung. Die offenen Sternhaufen des Fuhrmanns – M36, M37 und M38 – können bereits mit dem Feldstecher und einfachen Teleskopen beobachtet werden.

Zwischen Perseus und Kassiopeia befindet sich ebenfalls ein berühmtes astronomisches Objekt: Der Doppelsternhaufen h & χ Persei. Er ist ca. 8500 Lichtjahre von uns entfernt und kann bereits mit bloßem Auge erkannt werden. Im Fernglas und in Fernrohen mit nicht allzu hoher Vergrößerung bietet sich ein faszinierender Anblick.

h und chi Per
Doppelsternhaufen h und χ Per, zwischen den Sternbildern Kassiopeia und Perseus; Entfernung etwa 7000 Lichtjahre

Planeten mit Weihnachtssternromantik

Zur Standardbeobachtungszeit bzw. in der 1. Nachthälfte können noch die Planeten Neptun, Mars und Uranus beobachtet werden. Alle drei befinden sich gegen 22:00 Uhr auf der westlichen Himmelshälfte, wobei man sich bei Neptun etwas beeilen muss, denn er steht dem Westhorizont im Sternbild Wassermann schon ziemlich nah und ist ein reines Fernrohrobjekt.
Mars hingegen steht in den Fischen und kann mühelos mit dem freien Auge beobachtet werden. Der türkisfarbene Uranus, im Dreiländereck zwischen Widder, Fische und Cetus gelegen, ist ebenso wie Neptun aufgrund seiner großen Distanz ein Objekt für Fernglas oder Fernrohr.

Die Venus hingegen, nun zwischen den Sternbildern Waage und Skorpion gelegen, nähert sich der Sonne in ihrer oberen Konjunktion immer weiter an und verabschiedet sich sich langsam als Morgenstern. Sie überschreitet zur Monatsmitte erst gegen 7:00 Uhr den Südosthorizont.

Die Riesenplaneten Jupiter und Saturn geben um die Vor-Weihnachtstage eine besondere Abschiedsveranstaltung vom Sternenhimmel: Kurz nach Eintreten der Dunkelheit gegen 17:00 Uhr kann man beide Planeten sehr eng beieinander stehend am Südwesthorizont im Sternbild Steinbock betrachten. Beide Planeten trennen am 21. Dezember nur ganze 0.06 Grad am Himmel und sehen aus wie ein Doppel-Weihnachtsstern.

Kometen

Mit Glück kann man Anfang Dezember kurz vor Sonnenaufgang den flinken Kometen C/2020 S3 Erasmus beobachten, der sich nahe des Südost-Horizonts zwischen den Sternbildern Wasserschlange und Waage aufhält. Er steht am 1. Dezember südlich von Venus und nähert sich schnell der Sonne. An diesem Tag könnte er eine scheinbare Helligkeit von ca. 8.4 erreichen.

In unmittelbarer Nähe befindet sich Anfang Dezember nordöstlich von Erasmus ein zweiter, schwächerer Komet. Es ist C/2019 N1 ATLAS, der aber nur eine scheinbare Helligkeit von ca. 14.0 erreicht.

Am 15. Dezember steht Komet C/2020 M3 Atlas mitten im Sternenfünfeck des Sternbilds Fuhrmann und kann die gesamte Nacht über beobachtet werden. Der Komet ist aber aufgrund der geringen Helligkeit von ca. 14.5 nur fotografisch mit Hilfe von Amateurteleskopen erfassbar.

In der Nähe des Sterns β Cas im Sternbild Kassiopeia, befindet sich zur Monatsmitte der Komet C/2019 L3 ATLAS mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 15.3. Damit ist auch er nur ein Objekt für Teleskope und Astrofotografen.

Auch im Sternbild Drache nahe θ Dra befindet sich im Dezember 2020 ein Komet. Es ist C/2018 N2 ASASSN. Er ist mit einer Magnitude von ca. 16.1 sehr schwach und ebenso wie alle anderen Kometen des Dezembers nicht freiäugig sichtbar.

Sternschnuppen

Der auffälligste Meteorenstrom des Dezembers sind zweifelsohne die Geminiden. Ihre Spuren erhellen den Himmel zwischen dem 6. und 20. Dezember. Ihr scheinbarer Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild Zwillinge in der Nähe der beiden Hauptsterne Kastor und Pollux. Sie sind sehr aktiv; es ist mit Fallraten von bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde zu rechnen! Das Maximum ist am 14. Dezember zu erwarten.

Mit ca. 10 Meteoren pro Stunde scheinen dem Sternbild Kleiner Bär, nahe Stern Kochab, die Meteore der Ursiden zu entspringen. Sie sind zwischen dem 17. und 26. Dezember aktiv.

Etwas schwächer ausgeprägt sind die Coma-Beriniciden. Sie haben ihren Ausstrahlungspunkt im Haar der Berenike zwischen dem 12. und 23. Dezember. Es sind ca. 3 Meteore pro Stunde zu beobachten.

Sonne & Mond

Sonnenaufgang zur Dezember-Monatsmitte ist gegen 8:29 Uhr, Sonnenuntergang gegen 15:56 Uhr. Die Sonne befindet sich zu diesem Datum vor dem Sternbilds des Schlagenträgers. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Drache, Herkules, Schlange und Schlangenträger.

Wintersonnenwende: Am Montag, den 21. Dezember um 11:02 Uhr erreicht die Sonne die südlichste Position auf der Ekliptik im Sternbild Schütze – der Winter beginnt nun bei uns. Es ist der Tag mit der längsten Nacht- und der kürzesten Tageslichtphase. Von nun an werden die Tage wieder etwas länger!

Neumond ist am Montag, den 14. Dezember im Sternbild Schlangenträger und Vollmond am 30. Dezember im Sternbild Zwillinge.