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Die abnehmende Dauer dunkler Nächte erschwert im Mai die astronomische Beobachtung. Dennoch gibt es insbesondere in diesem Monat eine besondere Klasse von Himmelsobjekten zu studieren: Die Kugelsternhaufen unserer Milchstraße. Aber auch Galaxien lassen sich noch zu Hauf (im wahrsten Sinne des Wortes) am dunklen Nachthimmel aufspüren.

Sternenhimmel mit Kugelsternhaufen im Mai 2025 gegen 23:00 MESZ (Albireo 1.5.2.6)

DeepSky

Im Mai ist von der Milchstraße noch nicht viel zu sehen. Sie erstreckt sich zur Standardbeobachtungszeit gegen 23:00 MESZ unauffällig vom Osthorizont, über den Südhorizont bis zum Westhorizont. Das Beobachten von galaktischen Nebeln ist daher kaum möglich.
Allerdings gibt es eine andere Klasse von Himmelsobjekte, die im Mai gehäuft auftreten: Die Kugelsternhaufen. Die meisten und schönsten von ihnen findet man in den Sternbildern Herkules (M13, M92) und Schlangenträger (M9, M10, M12, M14). Vereinzelt sind sie aber auch in den Sternbildern Schlange (M5) , Haar der Berenike (M53) und Jagdhunde (M3) aufzuspüren. Räumlich befinden sie sich über und unter dem Zentralbereich – dem Halo – unserer Milchstraße und sind i.A. mehrere zehntausend Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt.

Kugelsternhaufen Messier 13 (Herkuleshaufen) im Sternbild Herkules. Die Entfernung beträgt ca. 23.500 Lichtjahre.

Auch Galaxien gibt es noch reichlich zu beobachten. Sie befinden sich gegen 23:00 MESZ größtenteils auf der westlichen Himmelshälfte in den Sternbildern Löwe (z.B. Leo-Triplett, M96-Gruppe), Jungfrau (Virgohaufen, Sombrero-Galaxie), im Haar der Berenike (M64, Coma-Galaxienhaufen), in den Jagdhunden (z.B. M51) und im Großen Bären (z.B. M101).
Zu den beobachtbaren nahe gelegenen Sternhaufen unserer Galaxie gehören die Krippe (Prasepe) im weit westlich gelegenen Krebs, M67 (ebenfalls im Krebs) und Melotte 111 (Coma-Sternhaufen) im Haar der Berenike).

Planeten

Die Planetenparade zum Jahresbeginn hat sich längst aufgelöst. Übrig geblieben ist am Abendhimmel nur noch unser äußerer Nachbarplanet Mars, der gegen 23:00 MESZ weit westlich im Sternbild Krebs unterwegs ist. Der Krebs ist ein unscheinbare Konstellation des Zodiaks, welche sich zwischen den Sternbildern Zwilling im Westen und dem östlich angrenzenden Löwen befindet.
Jupiter ist nur noch in den Abendstunden tief im Westen auszumachen. Er verabschiedet sich von der Astrogemeinde spätestens Ende des Monats und steht ab Juni erst einmal unsichtbar am Tageshimmel, wo er seiner Konjunktion mit der Sonne zustrebt.
Venus hingegen ist der Hingucker des Morgenhimmels. Sie steht im Mai 2025 in den Fischen und tritt gegen 05:00 MESZ aus den Dunstschichten des Südosthorizonts.

Kometen

Kometen stehen, wie in jedem anderen Monat, zwar im Himmel, lassen sich jedoch nur äußerst selten mit bloßem Auge beobachten. Daher benötigen wir auch im Mai 2025 astrofotografische Ausrüstung oder extrem lichtstarke Optiken, um die Schweifsterne am Himmel nachzuweisen.

Komet P/2017 H2 (Vales) steht zur Monatmitte im Sternbild Jungfrau zwischen den Sternen zeta Vir und epsilon Vir. Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von ca. 13.68mag.
Im Nachbarsternbild Löwe steht westlich vom Hauptstern Regulus Komet 29/P Schwassman-Wachmann mit einer Helligkeit von nur etwa 17.66mag und ist daher nur unter dunklen Beobachtungsbedingungen selbst mit fortgeschrittenem Setup nur knapp nachweisbar.
In der zweiten Nachthälfte ist der ehemals freiäugig sichtbare Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) nachweisbar. Er erreicht nur noch eine Helligkeit von 14.34mag und steht mittlerweile zwischen den Sternbildern Schwan, Füchschen, Pfeil und Delphin.
Am Rande erwähnenswert ist noch Komet C/2024 J2 (Wierzchos). Er steht ‚am Knick‘ zwischen dem Ost- und Westfisch des Sternbilds Fische nahe zur Galaxie M74. Knapp südlichwestlich von ihm befindet sich Venus als Morgenstern. Aufgrund seiner bescheidenen scheinbaren Helligkeit von ca. 14.6mag wird er sich selbst bei lichtstarker Optik nicht wirklich am dämmerhaften Morgenhimmel durchsetzen können.

Meteorenströme

Im Mai gibt es drei Meteorenströme am Nachthimmel. Zwei von ihnen, die Eta-Aquariden und die Scorpius-Sagittarius-Meteore sind jedoch ziemlich horizontnah mit scheinbarem Ausstrahlungspunkt in den südlichen Sternbildern Wassermann bzw. Skorpion/Schütze. Sie sind daher in nördlichen Breiten relativ unauffällig, auch wenn die Fallzahlen der Eta-Aquariden mit ca. 30 Meteoren pro Stunde recht hoch sind.
Mit weitaus weniger Fallzahlen von etwa 5 Meteoren pro Stunde sind die Eta-Lyriden aktiv. Diese Sternschnuppen scheinen dem Sternbild Leier zu entspringen und können vorzugsweise in der zweiten Nachthälfte beobachtet werden, wenn das Sternbild hoch am Himmel steht.

Sonne & Mond

Am 15. Mai ist Sonnenaufgang gegen 5:15 MESZ und Sonnenuntergang etwa um 21:10. Die Sonne steht nun im Sternbild Stier. Am 23. Mai durchquert sie dabei das Goldene Tor der Ekliptik – die Linie zwischen den offenen Sternhaufen des Sieben- und Regengestirns im gleichnamigen Sternbild.
Der Sonnenmeridian durchläuft zu Monatsmitte die Sternbilder Kleiner Bär, Kepheus, Giraffe, Perseus, Stier und Eridanus.
Die Vollmondphase ist am Montag, den 12. Mai im Sternbild Waage erreicht. Am Dienstag, den 27. Mai steht der Neumond im Sternbild Stier an der Grenze zu den Sternbildern Fuhrmann und Perseus.