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Der April gehört zu den besonderen Galaxien-Monaten. Denn das Band der Milchstraße ist zur Standardbeobachtungszeit weit auf den Nordwesthorizont herabgesunken und im Zenit stehen Sternbilder, die in die Richtung des galaktischen Nordpols weisen. Hier ist der Blick weit in den Kosmos geöffnet – ohne die Staubwolken unserer Milchstraße, die sonst die Sicht behindern würden. Außerdem gibt es im April noch genügend dunkle Nachtstunden, um die fernen Welteninseln zu bewundern.

DeepSky

Gegen 23:00 MESZ stehen in südlicher Richtung die Sternbilder des Löwen und der Jungfrau; dicht über dem Südhorizont kann man das kleine, trapezartige Sternbild des Raben ausmachen. Diese Sternbilder weisen einen hohen Galaxienreichtum auf; insbesondere die Jungfrau. In ihr steht der sogenannte Virgo-Haufen; eine Ansammlung von mehreren tausend Galaxien in ca. 45 – 65 Millionen Lichtjahre Entfernung von unserem Sonnensystem. Die hellste von ihnen ist die elliptische Galaxie Messier 87. Sie ist berühmt geworden durch die Abbildung des Schattens ihres supermassiven Schwarzen Lochs im Zentrum dieser Welteninsel. Bereits in Amateurteleskopen ist ein Materiejet zu erkennen, der aus dem Zentrum herausschießt und dessen Quelle eben dieses Schwarze Loch ist.

Die zentrale, elliptische Galaxie des Virgohaufens: Messier 87. Die Entfernung beträgt ca. 55 Mio. Lichtjahre

Nördlich der Jungfrau schließt sich das Sternbild Haar der Berenike an, das ebenfalls reich an Galaxien ist. Auch dieses Sternbild enthält eine mächtige Ansammlung von Galaxien, die jedoch mit ca. 300 Millionen Lichtjahren wesentlich weiter entfernt ist: der Coma-Galaxienhaufen. In diesem Sternbild ist auch der galaktische Nordpol verortet; also die Richtung der Rotationsachse unserer Milchstraße. Nahe ihrem Hauptstern α Com (Diadem) ist darüber hinaus der imposante Kugelsternhaufen M53 (Distanz ca. 56.000 Lichtjahre) zu bewundern.
Weiter östlich befindet sich der Bärenhüter mit seinem Hauptstern Arkturus, der mit den Sternen Spica in der Jungfrau und Regulus im Löwen das sogenannte Frühlingsdreieck aufspannt. Zwischen den Sternbildern Bärenhüter und dem Haar der Berenike befindet sich noch ein weiterer Kugelsternhaufen. Es handelt sich dabei um Messier 3. Er ist ca. 32.200 Lichtjahre von uns entfernt.

Planeten

In der ersten Nachthälfte sind die Planeten Jupiter im Sternbild Stier und Mars (zwischen dem Krebs und den Zwillingen) zu beobachten, wobei Jupiter schon gegen 23:00 MESZ die westliche Horizontlinie erreicht und dann im Dunst verschwindet. Mars hingegen kann noch bis ca. 2:30 Uhr MESZ beobachtet werden.
Aber auch Planet Uranus kann noch in der ersten Nachthälfte aufgespürt werden. Er steht zwischen den Sternbildern Widder und Stier und erreicht den Westhorizont gegen 22:00 Uhr MESZ, wo er dann in den Dunstschichten verschwindet.
Die übrigen Planeten Merkur, Venus und auch Saturn sind unbeobachtbar. Sie gehen zwar kurz vor der Sonne im Südosten auf, können sich aber gegen die immer früher stattfindende Dämmerung nicht durchsetzen.

Kometen

Freiäugig sind voraussichtlich auch im April 2025 keine Kometen am Nachthimmel zu erkennen. Das heißt aber nicht, dass keine am Himmel stehen. Vielmehr benötigt man lichtstarke Optiken oder astrofotografische Ausrüstung, um sie aufzuspüren.

Zur Monatsmitte steht Komet 29P/Schwassmann-Wachmann im Sternbild Löwe nahe Stern omikron Leo (Subra). Er weist allerdings nur eine scheinbare Helligkeit von 17.5 auf und ist daher nur ein astrofotographisches Objekt.
Mit einer Helligkeit von ca. 13.5 steht Komet P/2010 H2 (Vales) im Sternbild Jungfrau. Er befindet sich am 15. April um 23:00 MESZ auf etwa der Hälfte der Verbindungslinie zwischen Arkturus im Bärenhüter und Porrima im Sternbild Jungfrau.
In der zweiten Nachthälfte kann Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) mit Hilfe astrofotographischer Ausrüstung nördlich des Sternbilds Delphin und östlich des Pfeils detektiert werden. Er besitzt eine Helligkeit von nur etwa 14.7.
Ebenfalls recht schwach, mit einer scheinbaren Magnitude von etwa 16.3, kann mit astrophotographischer Ausrüstung Komet C/2024 E1 (Wierzchos) beobachtet werden. Zur Monatsmitte befindet er sich zirkumpolar zwischen den Sternbildern Schwan und Drache.

Meteorenströme im April

Kräftigster Meteorenstrom des Aprils sind die Lyriden, die ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Leier haben. Es ist am Maximumstag, den 20. April mit etwa 15 Meteoren pro Stunde zu rechnen.
Auch im Sternbild Jungfrau könnte mit verhaltener Sternschnuppenaktivität zu rechnen sein; denn die April-Virginiden haben hier ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt. Es ist allerdings nur mit einer Fallrate von etwa 5 Meteoren pro Stunde zu rechnen. Ihr Maximum wird am 10. April erreicht.
Noch etwas schwächer ausgeprägt sind die Sigma-Leoniden, die ihren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Löwe haben.

Sonne & Mond

Am 15. April ist Sonnenaufgang gegen 6:15 MESZ, Sonnenuntergang gegen 20:15 MESZ. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Kleiner Bär, Kassiopeia, Andromeda, Fische und Walfisch. Die Sonne befindet sich zur Monatsmitte im Sternbild Fische.
Vollmond ist am Sonntag, den 13. April im Sternbild Jungfrau nahe ihrem Hauptstern Spica. Neumond ist am Sonntag, den 27. April im Sternbild Widder.