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Am 21. Juni, dem Tag der Sommersonnenwende, ist astronomischer Sommerbeginn. Es ist der Tag mit der kürzesten Nacht und dem längsten Tag. So richtig dunkel wird es in Mitteleuropa auch zur Geisterstunde bzw. gegen 01:00 Uhr MESZ nicht mehr. Nichtsdestotrotz lassen sich nun eine besondere Klasse von DeepSky-Objekten beobachten. Und man hat es gleich mit zwei Himmelsdreiecken am Nachthimmel zu tun…

DeepSky

Blickt man zur Standardbeobachtungszeit um 23:00 Uhr MESZ nach Südwesten, so erkennt man ein erstes Sternendreieck, das aus Hauptsternen der jeweiligen Sternbilder zusammengesetzt ist. Es ist das Frühlingsdreieck; bestehend aus den Sternen Arktur im Bärenhüter, Spica in der Jungfrau und Regulus im nun weit westlich stehenden Löwen.
Auf dem südöstlichen Himmelsareal kann man ein weiteres Sternendreieck erkennen. Es besteht aus den Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Sternbild Adler: Es ist das berühmte Sommerdreick, welches in der Folge das Frühlingsdreieck ablösen und uns die kommenden Monate begleiten wird.

In südlicher Richtung stehen nun die Sternbilder Herkules, Schlange und Schlagenträger und die nördliche Krone. Die erstgenannten, größeren Sternbilder warten mit ganz besonderen DeepSky-Objekten auf: Die Kugelsternhaufen; sehr viele von Ihnen sind im Messier-Katalog gelistet, d.h. auch mit einfachen Optiken zu beobachten. Hierzu gehören z.B. der Herkuleshaufen M13 und M92 im Sternbild Herkules, M5 in der westlichen Schlange und M10, M12 und M14 im oberen, gut einsehbaren Bereich des Schlangenträgers.
Fans dieser Himmelsobjekte kommen nun voll auf ihre Kosten!

Messier 13
Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules. Entfernung ca. 25.000 Lichtjahre

Planeten

Auch am morgendlichen Firmament tut sich einiges. Zunächst steigt gegen 02:00 MESZ Ringplanet Saturn über den Südosthorizont. Er befindet sich zu dieser Zeit im Ostbereich des Sternbilds Steinbock.
Eine halbe Stunde später folgt im im Osten im Sternbild Fische der sonnenfernste ‚echte‘ Planet Neptun. Dieser ist freiäugig leider nicht zu erkennen. Um ihn aufzuspüren, wird ein kleines Fernrohr benötigt.
Kurz darauf, ebenfalls im Sternbild Fische, folgen Jupiter und Mars.
Gegen 04:00 Uhr steigen die Planeten Venus und Uranus über den Nordosthorizont; sie können wegen der früh einsetzenden Morgendämmerung jedoch kaum beobachtet werden.

Meteorenströme

Zur Monatsmitte erreichen die Skorpius-Sagittarius-Meteore ihr Fallratenmaximum. Sie sind den gesamten Juni über beobachtbar; wegen der stark horizontnahen Stellung im Süden jedoch relativ unauffällig.
Mit Glück können auch die Tau-Herkuliden mit scheinbarem Ausstrahlungspunkt im Sternbild Herkules am Monatsanfang beobachtet werden.
Auch im Sternbild Waage, welches gegen 23:00 Uhr MESZ den Meridian passiert, können Meteore beobachtet werden. Es sind die Libriden, die am 8. Juni ihre maximale Intensität entfalten.
Weiter ist Sternbild Leier Austragungsort der Juni-Lyriden. Ihr Maximum fällt mit dem der Skorpius-Sagittarius-Meteore zur Monatsmitte zusammen.
Kurz nach Sonnenuntergang können kurz nach der Abenddämmerung im Sternbild Rabe, südwestlich der Jungfrau gelegen, die Corviden beobachtet werden. Ihr Fallratenmaximum fällt auf den 26. Juni.
Und schließlich gibt es da noch die Juni-Draconiden, die im zirkumpolaren Sternbild des Drachen beobachtet werden könnten. Ihr Auftreten ist jedoch ungewiss.

Kometen

Zwischen dem Schlangenträger und der Ostspitze der Schlange steht zur Monatsmitte Komet C/2017 K2 (PANSTARRS). Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von ca. 11.2 und kann mit Fernrohren oder auch fotografisch erfasst werden.

In den Morgenstunden gegen 02:30 kann Komet 22P/Kopff in den Fischen beobachtet werden. Er ist zwar mit einer scheinbaren Magnitude von ca. 14.6 recht schwach; jedoch befindet er sich zur Monatsmitte fast genau zwischen den Planeten Jupiter und Mars am östlichen Horizont. Eine gewiss faszinierende Bildkomposition für Astrofotografen!

Im Dreiländereck der Sternbilder Herkules, Adler und Schlangenträger steht am 15. Juni Komet C/2020 K1 (PANSTARRS). Er ist jedoch mit einer Magnitude von 14.46 recht lichtschwach und ist eher ein Objekt für Astrofotografen. Seine Position direkt vor dem sternenübersäten Hintergrund der Sommermilchstraße liefert bestimmt ein eindrucksvolles Bild ab!

Sonne und Mond

Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte gegen 04:45 MESZ, Sonnenuntergang um 21:50. Die Sonne steht dabei im Sternbild Stier. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Giraffe, Stier, Fuhrmann, Orion und Hase.
Am 21. Juni ist Sommersonnenwende – also Sommerbeginn. Die Sonne steht dabei am nördlichsten Punkt der Ekliptik im Sternbild Zwillinge knapp westlich vor dem Fußstern Tejat Prior (η Gem).
Vollmond ist am Dienstag, den 14. Juni im Sternbild Schlangenträger. Der Neumond fällt auf Mittwoch, den 29. Juni im Sternbild Zwillinge.