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Sternenhimmel im April

Der Frühlingscharakter des Sternenhimmels hat sich im April endgültig durchgesetzt. Vom Winterhimmel sind nur noch die östlichen und nördlichen Sternbilder Krebs und Zwillinge übrig. Sie sind auch nur noch in der ersten Nachthälfte gut zu beobachten. Auch die Milchstraße ist in Richtung Westhorizont gerückt und macht alljährlich den Blick in die Tiefen des Kosmos frei – und dort wimmelt es geradezu von Galaxien!

DeepSky

Die dominanten Sternbilder des Frühlings sind Löwe, Jungfrau, Großer Bär und der Bärenhüter. Die ersten drei Genannten sind für Galaxienjäger die wichtigsten Sternbilder. Hierzu gehören aber auch die kleinen Konstellationen wie Jagdhunde und das Haar der Berenike, auf welches der Rotationspol unserer Galaxis weist. Die Galaxien in diesen Sternbildern sind so zahlreich und gesellig, so dass man hier auch von Galaxienhaufen und -Gruppen spricht: Hierzu gehören des Leo-Triplett und die M96-Gruppe im Löwen (Leo – I), der Virgohaufen in der Jungfrau und der weit entfernte Comahaufen im Haar der Berenike. Sehr viele Messier-Galaxien können in diesen Sternbildern bereits mit einfacher Optik beobachtet werden – ein dunkler Himmel mit wenig Lichtverschmutzung ist allerdings Voraussetzung.

Das Leo-Galaxientriplett
Das Leo-Galaxientriplett im Sternbild Löwe bestehend aus M65, M66 und NGC 3628 (Hamburger Galaxie). Entfernung: 30 Mio Lichtjahre.

Lediglich das Sternbild des Bärenhüters mit seinem in orangefarbenen Licht strahlenden Riesenstern Arktur fällt ein wenig aus dem Rahmen. Es besitzt zwar weniger Galaxien; kann aber mit dem imposanten Kugelsternhaufen Messier 3 aufwarten.

M3
Kugelsternhaufen Messier 3 im Sternbild Bärenhüter, Entfernung ca. 32.000 Lichtjahre

Planeten

Der April kann sich mit einem Morgen- und einen Abendstern schmücken: Anfang April kann am Morgen die Venus tief im Südwesten kurz vor Sonnenaufgang beobachtet werden. Sie verkürzt allerdings ihre Sichtbarkeitsdauer, da sie der oberen Konjunktion mit der Sonne zustrebt.

Der sonneninnerste Planet Merkur kann in der letzten Aprilwoche nach Sonnenuntergang am Westhorizont beobachtet werden. Er ist also der Abendstern des Aprils.

Planet Mars kann ebenfalls in den frühen Morgenstunden zusammen mit der Venus am Südosthimmel ins Visier genommen werden.

Jupiter hatte im letzten Monat seine Sonnenkonjunktion und ist im April allenfalls knapp am Südosthimmel zu sehen. Zu ausgedehnten Beobachtungen reicht es aber noch nicht.

Eine bessere Figur gibt dagegen Saturn ab, der zusammen mit Mars und Venus die morgendliche Himmelskulisse im Südwesten prägt.

Die beiden fernsten Planeten Uranus und Neptun bleiben auch dem Auge fern. Uranus steht kurz vor seine Konjunktion mit der Sonne, während diese Neptun gerade hinter sich hatte. Sie befinden sich also zusammen mit der Sonne am Tageshimmel.

Kometen

Freiäugig beobachtbare Kometen sind auch im April 2022 Mangelware. Mit einem Fernrohr oder fotografisch lassen sich jedoch die folgen Kometen erfassen:

Der Komet C/2029 ATLAS steht zur Monatsmitte im Sternbild Zwillinge nahe Stern Alhena. Er erreicht eine Helligkeit von ca. 12.98.

Noch wesentlich schwächer ausgeprägt, mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 16.72 mag, steht Komet 67P/Churymov-Gerasimenko im Sternbild Krebs, knapp nordöstlich des Sternhaufens 44 (Praesepe).

Direkt neben Hauptstern Dubhe im Großen Bären steht zur Monatsmitte Komet C/2020 2V ZTF. Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von immerhin ca. 14.42 mag.

Meteorenströme

Der April kann mit leider nicht vielen Meteoren aufwarten. Sie können zumeist den beiden folgenden Strömen zugeordnet werden:

Im Sternbild Leier können vom 16. bis 25. April die Lyriden beobachtet werden. Es sind sehr schnelle Meteore; ihr Maximum erreichen sie in der Nacht zum 22. April.

Die Sigma-Leoniden haben ihren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Löwe. Allerdings ist der Strom, der eigentlich die ganze Nacht über beobachtbar ist, relativ schwach ausgeprägt. Manche Stimmen unken bereits, er sei versiegt.

Sonne & Mond

Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte um 06:20 MESZ, Sonnenuntergang gegen 20:15 MESZ.

Die Sonne steht am 15. im Zentralbereich des Sternbilds Fische. Der Sonnenmeridian durchläuft dabei die Sternbilder Kassiopeia, Andromeda, Fische und Cetus (Walfisch).

Am 30. April findet im südpazifischen Raum eine partielle Sonnenfinsternis statt. Von Mitteleuropa aus ist sie leider nicht zu beobachten.

Im April gibt es zweimal Neumond! Der erste findet am Freitag, den 1. April im Westteil der Fische statt und der zweite Vollmond am Samstag, den 30. April im Sternbild Widder.

Vollmond ist am Samstag, den 16. April im Sternbild Jungfrau.