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Der Juni ist geprägt durch das Auftauchen der Sommermilchstraße am Osthimmel – inklusive des Sommerdreiecks. Doch noch immer dominieren die Frühlingssternbilder den Nachthimmel und mit ihnen die Kugelsternhaufen, die im Halo der Milchstraße verteilt sind. Leider sind in Nordeuropa die Beobachtungsbedingungen limitiert, denn es gibt aufgrund der beschränkten Nachtdauer nur ein kurzes Zeitfenster für nächtliche Himmelsexkursionen.

DeepSky

Das Auftauchen des Sternendreiecks im Osten zur Standardbeobachtungszeit gegen 23:00 MESZ kündigt den bevorstehenden Sommer an. Es besteht aus den Sternen Deneb im Sternbild Schwan, Wega im Sternbild Leier und den südlich stehenden Altair im Sternbild Altair und steht inmitten des Bandes der im Osten emporsteigenden Sommermilchstraße. Dieser nun sichtbare Teil der Milchstraße weist in Richtung des galaktischen Zentrums, welches sich im Sternbild Schütze befindet.
Doch zur Standardbeobachtungszeit im Juni ist der Schütze noch nicht aufgegangen. Stattdessen steht der westlich gelegenen Skorpion im Meridian und mit ihm, weiter oberhalb des Südhorizonts, der Kopfteil der Schlange. Noch etwas weiter nördlich folgt das kleine, aber feile Sternbild der Nördlichen Krone. Noch knapp auf der östlichen Himmelshälfte gelegen, finden sich die Sternbilder Herkules und der Schlangenträger. Auch wie im Vormonat dominieren in diesen Sternbilder die Kugelsternhaufen – sphärische Sternansammlungen von mehreren hunderttausend Sternen in der Nähe des Zentrums unserer Milchstraße, die sich in Entfernungen von i.a. mehreren zigtausend Lichtjahren von unserem Sonnensystem befinden. Genau im Meridian befindet sich zur Monatsmitte gegen 23:00 MESZ der schöne Kugelsternhaufen Messier 5 im Sternbild Schlange. Er lässt ich bereits mit kleinen Instrumenten aufspüren; allerdings offenbart er erst in Teleskopen mit mindestens 6“ Öffnung seine wahre Pracht.

Messier 5
Kugelsternhaufen M5 im Sternbild Schlange. Entfernung ca. 25.000 Lj.
Sommerdreieck
Das Sommerdreieck und die Milchstraße

Planeten

Als Abendstern steht der sonnennächste Planet Merkur zwischen dem 19. und 24. Juni am Abendhimmel. Kurz nach Sonnenuntergang lässt er sich tief im Westen in Horizontnähe mit dem bloßem Auge aufspüren.
Auch unseren äußeren Nachbarplaneten Mars kann man noch im Juni beobachten; allerdings entfernt er sich immer weiter von der Erde auf seinem weg zur Konjunktionsstellung hinter der Sonne. Sein Beobachtungszeitraum ist auf die erste Nachthälfte zusammengeschmolzen. Er steht nun im Sternbild Löwe.
Am Morgenhimmel stehen im Osten bzw. Südosten die Planeten Venus, unser innerer Nachbarplanet, und der Ringplanet Saturn, dessen Ringsystem aufgrund des geringen Öffnungswinkels von knapp über 3 Grad schwer auszumachen ist.
Zu den nicht sichtbaren Planeten im Juni 2025 gehören Jupiter, der sich im Grenzgebiet zwischen dem Stier und den Zwillingen aufhält, Uranus im Stier und Neptun in den Fischen.

Kometen

Wie auch im Vormonat sind keine Kometen mit freiem Auge sichtbar. Die nun genannten Schweifsterne sind allesamt mit astrofotografischer Ausrüstung bzw. mit Teleskopen großer Öffnung nachweisbar. Falls sich an der freiäugigen Sichtbarkeit kurzfristig etwas ändern sollte, werdet Ihr über diesen Abschnitt rechtzeitig informiert.

Komet 29P/Schwassmann-Wachmann steht mitte des Monats im Sternbild Löwe südlich des Hauptsterns Regulus. Er erreicht eine scheinbare Helligkeit von ca. 13 mag.
Im nördlichen Bereich des Sternbild Waage, welches sich östlich der Jungfrau befindet, kann Komet C/2021 G2 (Atlas) gefunden werden. Seine scheinbare Helligkeit beträgt ca. 15.3.
Die Jungfrau selbst beherbergt ebenfalls einen Kometen. Es ist P/2010 H2 (Vales) mit der Helligkeitsmagnitude von ca. 14 mag.
Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS), der 2024 freiäugig sichtbar war, steht jetzt im Sternbild Füchschen (Vulpecula); allerdings nur noch mit eine scheinbaren Magnitude von etwa 15 mag.

Meteorenschauer

Zu Monatsbeginn können den Sternbildern Herkules und Waage Sternschnuppen entspringen. Sie gehören den Strömen der Tau-Herkuliden bzw. der Libriden an, die ihr Maximum am 3. bzw. 8. Juni entfalten.
Im bei uns zirkumpolaren Sternbild Drache können die Meteore der Juni-Draconiden beobachtet werden. Die Fallraten sind jedoch von geringer Größenordnung.
Zur Monatsmitte erreichen die Juni-Lyriden ihren Höhepunkt; die Fallraten sind jedoch recht moderat. Sie scheinen dem Sternbild Leier zu entspringen.
Zwischen dem 23. und 28. Juni können die Juni-Bootiden beobachtet werden, die im Sternbild Bärenhüter (Bootes) ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt haben.
Im Sternbild Rabe, südlich der Jungfrau gelegen, könnte es ebenfalls Meteorenaktivität geben. Hier sind es die Corviden, die am 27. Juni ihr Fallraten-Maximum erreichen. Aufgrund der südlichen Läge des Raben in unseren Breiten sind sie aber eher unspektakulär.
Ein ebenfalls recht horizontnaher Meteorenstrom sind die Scorpius-Sagittarius-Meteore. Wie aus ihrer Bezeichnung hervorgeht, treten sie in den Sternbildern Skorpion und Schütze auf. Ihr Maximum erreichen sie am 14. Juni.

Sonne & Mond

Sonnenaufgang ist zur Monatsmitte gegen 04:45 MESZ, Sonnenuntergang gegen 21:50. Dies bedeutet gleichzeitig die längste Tag- und kürzeste Nachtphase am Monats-Fünfzenten des gesamten Jahres. Die Sonne steht nun im Sternbild Zwillinge. Der Sonnenmeridian durchquert die Sternbilder Kleiner Bär, Giraffe, Fuhrmann, Stier, Orion und Hase. Am 21. Juni um 4:42 MESZ erreicht die Sonne ihren nördlichsten Punkt auf der Ekliptik im Sternbild Zwillinge: Es ist dann Sommersonnenwende mit der kürzesten Nacht des gesamten Jahres und damit astronomischer Sommerbeginn.
Vollmond ist am Mittwoch, den 11. Juni tiefstehend im Sternbild Skorpion; die Neumondphase wird am Mittwoch, den 25. Juni im Sternbild Fuhrmann erreicht.