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Im Dezember fängt die gesamte östliche Himmelshälfte an zu schimmern und zu leuchten. Grund dafür sind viele helle, verschiedenfarbige Sterne, die in kalten Winternächten den Blick nach oben verschönern. Ihr vielfältiges Funkeln ist fast schon als ein Hinweis auf die Botschaft der nahenden Weihnachtszeit zu verstehen…

DeepSky

Zur Standardbeobachtungszeit gegen 22:00 MEZ ist das Herbstviereck bereits auf die westliche Himmelshälfte gerückt. Und vom Sommerdreieck sind nur die Sterne Deneb und Wega zu sehen, die knapp über dem nordwestlichen Horizont hängen.
Im Gegensatz dazu sind die ersten typischen Wintersternbilder auf der Osthälfte des Himmels versammelt. Hierzu gehört der Perseus, der bis fast hinauf zum Zenit reicht, das Sternenfünfeck des Fuhrmanns, das V-förmige Gesicht des Stiers und die Sternbilder des Orions und der Zwillinge, die nun bereits eine respektable Höhe über den Horizont erklimmt haben. Der Himmelsjäger ist dabei leicht an seinen drei Gürtelsternen und den Hauptsternen Beteigeuze und Rigel zu erkennen. Die hellsten Sterne in diesem Bereich sind neben roten Beteigeuze und weißlichen Rigel auch Aldebaran (leuchtet orange) im Stier und Kapella (gelblich) im Fuhrmann und schließlich rötlich funkelnde Mirfak im Perseus. Auch die im Osten stehenden Hauptsterne der Zwillinge Castor (weißlich) und Pollux (orange) sind in diesem Zusammenhang zu nennen.
Zu den wichtigsten und schönsten DeepSky-Objekten, die man nun beobachten kann, zählen der Orionnebel M42 in den Schwertsternen des Orions, die Hyaden und Plejaden im Stier, die offenen Sternhaufen M36, M37 und M38 im Fuhrmann, M35 in den Zwillingen und Doppelsternhaufen h&chi Persei zwischen den Sternbildern Perseus und Fuhrmann.

Orionnebel M42
Orionnebel M42, einen Sternengeburtsstätte, im Sternbild Orion. Entfernung ca. 1300 Lichtjahre

Planeten

Bei den Sichtbarkeiten der Planeten gibt es einige Veränderungen zu verzeichnen. Saturn hat nun die Himmelsbühne verlassen und strebt seiner Konjunktion zur Sonne zu. Neptun, als Feldstecherobjekt, ist nur noch in der ersten Nachthälfte tief im Südwesten unterhalb des westlichen Fischkopfes auszumachen.
Auch Jupiter ist bereits gegen 22:00 auf die westliche Himmelshälfte gerückt; trotzdem ist er aufgrund seiner Strahlkraft nicht zu übersehen. Uranus befindet sich gegen 22:00 genau in südlicher Richtung zwischen den Sternbildern Widder, Stier und Cetus. Auch für ihn ist ein Fernglas erforderlich; freiäugig ist er nicht zu beobachten.
Unser innerer Nachbarplanet Venus scheint der Sonne immer weiter entgegen zu streben. Sie ist aber auch im Dezember als Morgenstern präsent und steht im westlichen Teil des Sternbild Waage und erklimmt gegen 5:00 die südöstliche Horizontlinie.
Der sonnennächste Planet Merkur bleibt aufgrund seiner stark südlichen Position für uns Nordlichter im Dezember leider unbeobachtbar.

Kometen

Wie fast immer sind auch zum Jahresende 2023 keine freiäugig sichtbaren Kometen zu beobachten. Wer aber mit lichtstarker Optik oder astrofotografisch unterwegs ist, hat die Chance auf ein paar kometenhafte Begegnungen:
Komet 62P/Tsuchinshan kann zur Monatsmitte im Sternbild Löwe beobachtet werden. Er befindet sich etwa in der Mitte der unteren Verbindungssterne θ und η Leo und weist eine scheinbare Helligkeit von ca. 9.9 auf.
Weitaus schwächer, mit einer scheinbaren Magnitude von 14.8 steht Komet C/2017 K2 (PANSTARRS) im Sternbild Orion in südlicher Verlängerung der Gürtelsterne. Mit Brennweiten von ca. 300 – 400 mm lässt sich dieser Komet zusammen mit dem Orionnebel auf einem Bild einrahmen – bestimmt ein faszinierender Anblick!
Zwischen den Planeten Uranus und Jupiter stehend, kann Komet 144P/Kushida im Sternbild Widder zur Monatsmitte beobachtet werden. Er weist eine Helligkeit von ca. 13.8 auf. Nur weinige Bogenminuten entfernt, knapp oberhalb der Verbindungslinie Urans – Jupiter steht Komet 32P/Comas Sola; allerdings mit sehr schwacher Magnitude von nur ca. 15.8.
Vor dem Band der Milchstraße zwischen den zirkumpolaren Sternbildern Cepheus und Kassiopeia stehend, kann Komet 126P/IRAS beobachtet werden – in direkter Nachbarschaft zum Sternhaufen M52. Er erreicht allerdings nur eine scheinbare Helligkeit von 16.7.

Meteorenströme

Prägender Meteorenstrom des Dezembers sind die Geminiden. Sie haben ihren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Zwillinge. Meteore dieses Stroms können zwischen dem 7. und 17. Dezember beobachtet werden; das Maximum fällt auf den 14. Dezember mit Fallraten von bis zu 150 (!) Meteoren pro Stunde.
Auch im Sternbild Andromeda können Sternschnuppen beobachtet werden. Es handelt sich um die Andromediden, die insbesondere am 2. Dezember eine höhere Aktivität ausweisen können.
Ein weiterer schwächerer Meteorenstrom kann im Sternbild Einhorn zum 8. Dezember beobachtet werden. Zwischen den Sternen Beteigeuze und Prokyon scheinen diese zu entspringen, mit etwa 1 – 2 Meteoren ist pro Stunde zu rechnen.
Um den 11. Dezember erhellen in der zweiten Nachthälfte die Sternschnuppen der Sigma-Hydriden den Himmelshintergrund. Drei bis fünf Sternschnuppen scheinen dem Kopf der Wasserschlange knapp unterhalb des Krebses zu entspringen.
Auch im zirkumpolaren Bereich des Kleinen Bären gibt es Meteorenaktivität. Zwischen dem 17. und 26. Dezember erscheinen hier die Ursiden. Im Maximum am 22. Dezember mit 10 – 20 Meteoren pro Stunde ist besonders gut ausgeprägt.
Zu Jahresende lassen sich schließlich noch die ersten Quadrantiden beobachten, die im Sternbild Bärenhüter ab der zweiten Nachthälfte bzw. am frühmorgendlichen Himmel im Nordosten zu beobachten sind.

Sonne und Mond

Zur Monatsmitte, am 15. Dezember ist Sonnenaufgang gegen 8:27 MEZ, Sonnenuntergang gegen 15:56 Uhr. Die Sonne steht dann im Südbereich des Sternbilds Schlangenträger (drolligerweise zählt es nicht zu den Tierkreissternbildern). Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Drache, Herkules und Schlangenträger.
Am 22. Dezember um 04:27 MEZ ist Wintersonnenwende: Die Sonne erreicht nun den südlichsten Punkt auf der Ekliptik. Es ist der Tag mit der längsten Nacht und dem kürzesten Tag des Jahres. Von nun an werden die Tage langsam aber sicher wieder länger!
Neumond ist im Dezember am Mittwoch, den 13.12.2023 im Sternbild Schlangenträger.
Vollmond ist am Mittwoch, den 17. Dezember sehr hoch stehend im Sternbild Zwillinge.


1 Kommentar

Rainer Kirmse · 14. Dezember 2023 um 21:47

WEIHNACHTSSTERN UND STERNENWELT

Ein kleines Gedicht

Die Sonne, unser Heimatstern,
sendet Licht und Wärme von fern.
Sonst gäb es Homo sapiens nicht,
und wohl auch kein Sternengedicht.

Der Weihnachtsstern, in seiner Pracht,
leuchtet uns zur Heiligen Nacht.
Es grüßt uns hoch vom Himmelszelt
das ganze Jahr die Sternenwelt.

Deklination und Rektaszension
bestimmen die Sternposition.
Die Parallaxe indessen
hilft uns beim Entfernung messen.

Wir sehen Sterne blau und rot,
neugeboren, auch kurz vorm Tod;
oder uns’rer Sonne ähnlich,
mittelalt und leuchtend gelblich.

Da gibt es Riesen und Zwerge
verschiedenster Leuchtstärke.
All dieser Sterne Profession
ist im Innern die Kernfusion.

Sternenheimat sind Galaxien,
die mit ihnen durchs Weltall zieh’n.
Meist von Planeten umgeben,
gibt’s ohne Sterne kein Leben.

Die Sterne sind bis zum Ende
Geburtsort der Elemente.
Nach dem Eisen ist damit Schluss,
von den Sternen ein letzter Gruß.

Für Elemente superschwer
muss eine Supernova her.
Der Mensch, ein Kind der Sterne,
betrachtet’s aus der Ferne.

WELTALL – ERDE – MENSCH

Am Anfang war der Urknall,
um uns herum der Nachhall.
Das Weltall in Expansion
Milliarden Jahre nun schon.

Es sind dabei die Galaxien
einander rasant zu entflieh’n.
Da ist keine Wende in Sicht,
irgendwann geht aus das Licht.

Dunkle Materie ist rätselhaft,
dunkle Energie nicht minder.
Das Wissen ist noch lückenhaft,
man kommt nicht recht dahinter.

Es braucht wohl wieder ein Genie,
gar eine neue Theorie.
Des Universums Architektur –
Was ist der Sinn von allem nur?

Uns’re Galaxie ist eine von Milliarden,
ein Spiralsystem, keine Besonderheit.
Die Erde hatte die besten Karten,
hier fand das Leben Geborgenheit.

Aus toter Materie ging es hervor,
strebte hin zu höchster Komplexität.
Die Evolution wirkt als ein Motor,
der einfach niemals ins Stocken gerät.

Zahllose Arten entsteh’n und vergeh’n,
bevor der Mensch betritt die Szenerie.
Auch dessen Ende ist vorherzuseh’n,
das ist die kosmische Dramaturgie.

Der Mensch macht sich die Erde Untertan,
getrieben vom ewigen Wachstumswahn.
Autos werden größer, Straßen breiter,
die Wälder hingegen schrumpfen weiter.

Es ist höchste Zeit für uns, zu handeln,
uns’ren Lebensstil endlich zu wandeln.
Was nützt uns Wohlstand und alles Geld,
wenn am Ende kollabiert die Welt?

LEBEN IM WELTALL

Sind wir im Universum allein,
ist weit draußen nur totes Gestein?
Zahllose Sterne am Himmel steh’n,
zahllose Planeten daneben.
Sollte man nirgendwo Leben seh’n,
zu höchster Komplexität streben?
Von Mikroben könnte es wimmeln
unter herrlichen Exo-Himmeln.

Sterne entstehen und vergehen,
das ist im All Normalgeschehen.
Wir alle kommen von den Sternen,
wo die Elemente geboren.
Kein Atom in des Kosmos Fernen
geht im großen Zyklus verloren.
So werden in allen Galaxien
Lebenskeime ihre Kreise zieh’n.

Rainer Kirmse , Altenburg

Herzliche Grüße aus Thüringen

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