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Am 4. Kurstag meinte es der Wettergott wieder gut mit uns. Es wurde ein sternklarer Abendhimmel bei milden Temperaturen angekündigt und so machten wir uns flugs auf den Weg zum Astroplatz bei Sierksrade. Schwerpunkt wurde nun auf die Beobachtung von Himmelsobjekten gelegt; denn die grobe Orientierung am Sternenhimmel und die Führung durch die Sternbilder hatten wir bereits vor zwei Wochen am Astroplatz absolviert.

Astro-Kurs am Astro-Platz – mit Kamera & Teleskop

Vorbereitungen und Start mit Planeten

Diesmal bin ich gegen 18:15 schon mal vorausgefahren, um mein mobiles Teleskop (Celestron, 6-Zoll-Newton, 750mm Brennweite mit automatischer GoTo-Nachführung auf Stahlrohr-Stativ) einzunorden und zu kalibrieren, so dass wir um 19:30 Uhr rechtzeitig anfangen konnten. Die Kalibrierungsarbeiten waren kurz nach 19:00 beendet. Da auch Merkur tief am Westhimmel stand, nutzten die Teilnehmer, die schon etwas früher am Platz waren die Gelegenheit, Merkur durch ein Teleskop zu beobachten. Eine wirklich seltene Erfahrung!
Zu den früheren Teilnehmern gehörte auch Torsten, der eine Astrofoto-Ausrüstung dabei hatte und den offenen Sternhaufen M44 (die Praesepe) abgelichtet hat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Offener Sternhaufen Praesepe (Messier 44) im Sternbild Krebs – (c) Torsten Pöhler. Aufnahmedaten: ISO 400, f/5.6, Brennweite 66 mm, 46x 1 Min

Gegen 19:30 trafen schließlich die restlichen Kursteilnehmer ein. Sofort ließ ich das Teleskop auf die Venus schwenken, denn sie stand kurz vor der unteren Konjunktion zu Erde und Sonne und zeigte im Teleskop eine große, enge Sichel. Faszinierend!
Aber auch die übrigen Planeten kamen nicht zu kurz; denn Jupiter & Monde im Stier und Mars in den Zwillingen wurden aufgesucht und sogar der fast punktförmige, leicht bass türkis leuchtende Uranus, der sich knapp unterhalb des Siebengestirns befand. Auch unterschiedliche Vergrößerungen mit verschiedenen Okularen wurden ausprobiert. Und dank der Goto-Funktionalität konnten die Himmelobjekte direkt durch Eingabe an der Handsteuerbox angefahren werden. Eine enorme Zeitersparnis!

DeepSky

Auch einige DeepSky-Objekte wurden besucht. Zu ihnen gehörten z.B. der Orionnebel M42, das enge Sternentrapez im Zentrum des Orionnebels, der offene Sternhaufen M35 und auch der Überriese Beteigeuze, Hauptstern des Orions. Als Parade-Mehrfachsternsystem wurde auch Mizar & Alkor, das Reiterlein, im Sternbild Großer Bär, beobachtet. Bei der genauen Betrachtung konnten die Teilnehmer erkennen, dass sogar der Hauptstern Mizar in zwei enge Sternenkomponenten (Mizar A+B) aufgetrennt werden konnte!
Obwohl der Mond schon recht hell leuchtete, haben wir trotzdem versucht, Galaxien zu beobachten. Recht schwach, eben noch gut erkennbar, war der Zentralbereich der Andromedagalaxie zu bestaunen. Sie lag weit im Nordwesten im gleichnamigen Sternbild der Andromeda.
Das Galaxienpärchen M81 und M82 im Großen Bären überraschte uns, denn es war sehr deutlich zu erkennen. Die Feuerradgalaxie M101, ebenfalls im Großen Bären, war hingegen so gut wie gar nicht auszumachen; ein wenig deutlicher war die Strudelgalaxie M51 in den Jagdhunden zu erkennen.
Den großen Licht-Flash gab es zum Ende unserer Beobachtung mit dem GoTo-Newton: Der Mond, der beinahe vor seiner Halbphase stand. Es war extrem hell ohne Mondfilter; jedoch waren die hervorgehobenen Krater an seiner Terminatorgrenze sehr gut auszumachen.

Schluss…

Danach mussten wir feststellen, dass es bereits 21:30 war und wir somit eine halbe Stunde überzogen hatten, ohne das ein Teilnehmer das offenbar bemerkte. Da am darauffolgenden Tag wieder frühes Aufstehen angesagt war, verließen die meisten Teilnehmer, immer noch leicht vom Mondlicht geflasht, den Astroplatz.
Am Ende half Herwig noch beim Tragen der schweren Teile der Ausrüstung. Danach packte ich den Rest zusammen und überprüfte nochmal, ob nichts liegengelassen wurde. Gegen 22:10 wurde dann der Astroplatz wieder der Nacht überlassen.