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Im Oktober verläuft die Milchstraße in einem hohen Bogen von Ost nach West quer durch den Zenit. Unterhalb des Bandes der Milchstraße weitet sich der tiefe Blick in den Kosmos und unsere Nachbargalaxien M31 und M33 stehen nun in bester Beobachtungsposition. Durch diesen speziellen Verlauf unserer Milchstraße lassen sich sowohl weit entfernte Galaxiensysteme als auch nahe DeepSky-Objekte, etwa galaktische Nebel, Sternhaufen und planetarische Nebel quasi gleichzeitig beobachten. Ein Fest für jeden Hobbyastronomen. Achtung: Kometen-Update!

Himmelsansicht um 23:00 MESZ am 15. Oktober 2025 – Albireo V.1.5.3beta

DeepSky

Zur Standardbeobachtungszeit gegen 23:00 MESZ steht das Sommerdreieck bereits tief im Westen und der südliche Eckstern, Altair, nähert sich dem Westhorizont.
Im Süden hingegen steht nun eine neue Sternenkonstellation: Das Herbstviereck – bestehend aus den Sternen Sirrah (Alpheratz), Scheat, Markab und Algenib. Sie sind Teil des Sternbildes Pegasus und der nordöstliche Eckstern Sirrah ist gleichzeitig dem Sternbild Andromeda zugeordnet, welches sich in östlicher Verlängerung dem Pegasus anschließt. Die Andromeda-Galaxie, unsere nächste Nachbargalaxie, kann hier nahe Stern ν And in Zenitnähe beobachtet werden.

Andromedagalaxie Messier 31
Andromedagalaxie M31 im Sternbild Andromeda. Entfernung ca. 2.5 Mio. Lichtjahre.


Unterhalb des Pegasus befindet sich das Sternbild Dreieck. Auf halber Strecke zwischen Stern Mirach in der Andromeda und dem Dreieck befindet sich die Triangulumgalaxie M33, die ebenfalls eine Nachbargalaxie unserer Milchstraße ist. Beide Galaxien haben von unseren Sonnensystem eine Entfernung von ca. 2.5 Millionen Lichtjahren.
Weiter östlich ist das Sternbild Perseus zu erblicken und in seiner Nähe, fast im Zenit stehend, das Himmels-W, die Kassiopeia. Beide Sternbilder befinden sich inmitten der Milchstraße; sind also reich an Sternen, Sternhaufen, galaktischen und planetarischen Nebeln. Auch seltsame Sterne sind dabei; etwa Algol, ein Bedeckungsveränderlicher mit rascher Änderung der Sternhelligkeit oder ρ Cas, ein gelber Überriese mit gigantischer Masse und Leuchtkraft. Auch das Schmuckkästchen vieler Hobbyastronomen und Astrofotografen, nämlich der Doppelsternhaufen h & chi Per befindet sich in dieser Region.

Planetenreigen

Der sonneninnerste Planet Merkur macht sich in unseren Breiten den gesamten Oktober über rar. Doch Venus kann noch am Morgenhimmel im Südosten erspäht werden – auch wenn sie an Glanz etwas eingebüßt hat. Im Laufe des Oktobers läuft unser innerer Nachbarplanet durch die Sternbilder Löwe und Jungfrau.
Unser äußerer Nachbar, Planet Mars, tut es dem Merkur gleich und bleibt im Oktober 2025 unbeobachtbar.
Jupiter, der Riese in unserem Sonnensystem, taucht bereits ab Mitternacht am Nordosthorizont auf. Er befindet sich im Oktober unübersehbar im Sternbild Zwillinge und kann sehr detailliert beobachtet werden, da er bei seiner Kulmination hoch am Himmel steht, wo Luftturbulenzen (Seeing) minimal sind.
Auch der zweite Riese, Ringplanet Saturn, kann beobachtet werden. Er befindet sich im Westteil der Fische; ganz in der visuellen Nähe zum sonnenfernsten Planeten Neptun.
Auch Planet Uranus, der seine Bahn um die Sonne zwischen Saturn und Neptun zieht, kann beobachtet werden. Er steht unmittelbar am Tor der Ekliptik vor den offenen Sternhaufen der Hyaden und Plejaden. Es muss noch gesagt werden, dass die Planeten Uranus und Neptun nur mit Feldstechern und Teleskopen beobachtet werden können; für das bloße Auge sind sie zu lichtschwach.

Kometen

Schwächere Kometen:
In den Abendstunden steht Komet C/2024 E1 (Wierzchos) im Südteil des Sternbilds Herkules. C/2024 E1 erreicht voraussichtlich eine scheinbare Helligkeit von ca. 14.2mag.
Zwischen den Sternbildern Orion, Eridanus und Stier befindet sich Mitte Oktober Komet 240P/NEAT mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 14.1mag. Er ist ein Komet der zweiten Nachthälfte.
In der gleichen Himmelsgegend, zwischen den Sternbilder Perseus, Stier und Widder, kann Komet C/2022 N2 (PANSTARRS) beobachtet werden. Auch er ist mit einer Helligkeit von nur 14,5mag recht schwach; kann jedoch fast die gesamte Nacht über beobachtet werden.

Meteorenströme

Markantester Meteorenstrom des Oktobers sind die Orioniden, welche ihren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Orion haben und ab der zweiten Nachthälfte im Südosten zu beobachten sind. Sie erreichen im Maximum am 22. Oktober Fallraten von etwa 25 Meteoren pro Stunde.
Auch in den Zwillingen herrscht nach Mitternacht im Nordosten verhaltene Sternschnuppenaktivität. Es sind hier die Epsilon-Geminiden, die Fallraten von etwa 3 Meteoren pro Stunde am Maximumstag, den 18. Oktober, aufweisen.
Zwischen den Sternbildern Großer Bar und Löwe, im Bereich des Kleinen Löwen, welches in den frühen Morgenstunden über den Osthorizont steigt, können die Leonis-Minoriden beobachtet werden. Sie haben allerdings nur Fallraten von etwa 2 Meteoren pro Stunde. Sie treten zwischen dem 19. und 27. Oktober auf.
Schwache Meteorenaktivität entspringt Anfang Oktober auch dem Sternbild Drache, mit scheinbarem Ausstrahlungspunkt in der Nähe von δ Dra – die Delta-Draconiden. Aufgrund der zirkumpolaren Position können sie die gesamte Nacht auftreten.

Sonne & Mond

Zum 15. Oktober geht die Sonne um 7:45 MESZ auf; Sonnenuntergang ist gegen 18:20 MESZ. Die Sonne steht zu dieser Zeit im Sternbild Jungfrau, nahe dem Hauptstern Spica. Der Sonnenmeridian durchläuft die Sternbilder Kleiner Bär, Drache, Großer Bär, Jagdhunde, Haar der Berenike, Jungfrau und Wasserschlange.

Vollmond ist am Dienstag, den 7. Oktober im Sternbild Fische, Neumond am Dienstag, den 21. Oktober im Sternbild Jungfrau.